Ariel Bart

Mit ihrer Musik bewegt sich Ariel Bart zwischen Jazz und dem Sound ihrer Heimat Israel, mitunter voller Melancholie und immer mit großer Leidenschaft.
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Ariel Bart Harmonica FEN Festival 2024 (c) FEN/Ch. Kassette
Ariel Bart Harmonica FEN Festival 2024 (c) FEN/Ch. Kassette

Musikerin zwischen den Welten

Es sind die Songs von Neil Young, Bob Dylan und Stevie Wonder, die unter anderem im Haus von Ariel Bart erklingen. Und es ist die ältere Schwester, die sich in den Klang der Mundharmonika, der innerhalb der Songs immer wieder auftaucht, verliebt. Sie geht in ein Mundharmonika-Orchester, um das Instrument selbst spielen zu lernen.

Ariel wächst mit ihrer Familie in der Nähe von Tel Aviv auf. Sie ist sieben Jahre alt, als sie Mundharmonika zu spielen beginnt. Wie ihre Schwester wird sie Teil des „Children’s Harmonica Orchestra of Ramat Gan“. Gegründet hat es Schmuel Gogol. Er hat den Holocaust überlebt, weil er im KZ Auschwitz Mundharmonika im Orchester gespielt hat. Heute trägt das Orchester in Israel seinen Namen.

Ariel spielt mit etwa 40 anderen Kindern vor allem klassische und folkloristische Musik. Sie wächst mit dem Instrument auf und die Mundharmonika wird ein ganz natürlicher Teil von ihr.

Von anderen Instrumentalisten lernen
Sie studiert an der New School at University for Jazz and Contemporary Music und geht dafür nach New York City. Hier arbeitet sie mit Jazzgrößen wie dem Bassisten Reggie Workman, dem Pianisten Shai Maestro und der Saxofonistin Jane Ira Bloom zusammen. Ab und zu nimmt Ariel Privatstunden für Mundharmonika, aber an der Universität ist sie mit ihrem Instrument ein Unikum. Sie lernt viel von anderen Instrumentalisten, sie probiert aus, was auf der Mundharmonika alles möglich ist, tariert Grenzen aus. Ariel genießt diese Freiheit, die für sie viele Vorteile hat: Sie besucht Kurse, die für ihre Musik und ihr Spiel interessant sind. Sie taucht tief in die Welt des Jazz ein.

Schon früh beginnt sie, selbst zu komponieren und verbindet musikalische Welten: Ihre Musik bewegt sich zwischen Jazz und dem Sound ihrer Heimat Israel, mitunter voller Melancholie und immer mit großer Leidenschaft.

Zwischen den Welten
Ihr erstes Album nennt sie „In Between“: Zwischen den Welten sein, zwischen der Zeit, zwischen dem Hier, Vergangenem und dem, was kommt.

Ariel reist viel für ihre Konzerte und Projekte. Sie kombiniert ihre Kunst mit anderen, dreht Videoclips und schreibt Sounds für Filme. Zurzeit lebt Ariel in Berlin, einer Stadt, so sagt sie, die einerseits total chaotisch und zugleich sehr entspannt sei.

Ariel fühlt sich noch ganz am Anfang. Es gab eine Zeit, erzählt sie, da wollte sie mit der Mundharmonika den Sound anderer Instrumente – einer Flöte, einer Trompete, einem Saxofon – nachahmen. Jetzt sucht sie nach dem ureigenen Klang des Instrumentes. Und der sei so verschieden wie die Musiker, die es spielten. Sie öffnet immer wieder neue Türen, spielt mit unterschiedlichsten Musikern zusammen und kreiert so ihre sehr eigene und fantasievolle Kunst.