Filip Jers

Poet und Multiinstrumentalist
Filip Jers spielt Cello, Gitarre, Klavier, Saxofon, Akkordeon … – doch vor allem spielt er Mundharmonika. Ihr sehr persönlicher und ausdrucksstarker Klang zieht ihn von Anfang an in seinen Bann.
Musikalische Anfänge und Helden
1989 kommt Filip Jers in Südschweden zur Welt. Seine Eltern sind sehr mit der Musik verbunden. Der Vater spielt Mundharmonika und wird – ohne Profimusiker zu sein – Filip erster Lehrer auf diesem Instrument. Da spielt er bereits Cello und Gitarre. Die Beatles sind seine ersten musikalischen Helden. Und: Toots Thielemans, der große Virtuose und Lyriker auf der Mundharmonika. Später wird Fillip ihm persönlich begegnen und von ihm lernen.
Als 18-Jähriger geht Filip nach Trossingen in Deutschland und stellt sich der Mundharmonika-Weltmeisterschaft. Zwei Titel – im Blues und im Jazz – gewinnt er damals: „Ich war total glücklich“, sagt er rückblickend und lacht, auch wenn ihm der Wettkampf-Gedanke innerhalb der Musikwelt und der noch immer verhältnismäßig kleinen Mundharmonika-Community etwas fremd anmutet.
Doch in Trossingen trifft Filip auf Gleichgesinnte, auf Musikerinnen und Musiker, auf Menschen, die ihn inspirieren.
Studium an der Königlichen Musikhochschule
Zurück in Schweden beginnt er als erster Mundharmonika-Spieler überhaupt am Royal College of Music Stockholm ein Musikstudium. Einen Professor für sein Instrument gibt es nicht, aber hier lernt er alles rund um den Jazz und die Musik im allgemeinen: Komposition, Theorie, Gehörbildung, Arrangements, Improvisation etc. Es macht ihm so viel Spaß, so Filip, dass er gar nicht aufhören will. Doch nach fünf Jahren – den Hochschul-Abschluss in der Tasche – geht – er auf Tourneen, unter anderem mit seinem 2009 gegründeten Filip-Jers-Quartet. Mit seinen Mitspielern und Freunden, die er im College kennengelernt hat, fühlt er sich derart verbunden, dass sie, um gemeinsam Musik zu machen, gar nicht mehr miteinander reden müssen. Die Musik sei ihr Gespräch, sagt Filip. Er schreibt eigene Stücke für die Band, sie spielt Jazz-Arrangements aber auch Klassiker, wie „Für Elise“ von Ludwig van Beethoven, „Der Schwan“ von Camille Saint-Saens oder „Ungarische Tänze“ von Johannes Brahms.
Menschen begeistern
Filip ist auch als Solist unterwegs und tritt mit klassischen Sinfonieorchestern auf, mit Chören, Weltmusik-Ensembles oder Bigbands. Das empfindet er als große Bereicherung, weite seinen Blick, öffne die Fenster zu anderen Welten. Mittlerweile ist er auch ein viel gefragter Lehrer. Er bekommt Anfragen unter anderem aus Dänemark, Norwegen oder Italien. Alle wollen von ihm lernen.
Filip fühlt sich glücklich mit allem, was er tut. Er möchte genau da weitermachen, wo er sich gerade befindet, sich mit Menschen verbinden, reisen und andere Kulturen kennenlernen.
Das Publikum weiß er zu begeistern mit seinem großen Talent zu unterhalten, die Menschen zum Lachen zu bringen und mit seinem unglaublich warmen und intensiven Mundharmonika-Spiel, das tief unter die Haut geht.