Rutger Mathys

Rutger Mathys widmet sich mit viel Hingabe und großer Musikalität dem Genre Jazz auf der chromatischen Mundharmonika. Mit seinem Spiel stellt er die chromatische Mundharmonika immer wieder in einen neuen musikalischen Kontext.
Rutger Mathys Harmonica FEN Festival 2024 (c) FEN/Ch. Kassette
Rutger Mathys Harmonica FEN Festival 2024 (c) FEN/Ch. Kassette
Rutger Mathys Harmonica FEN Festival 2024 (c) FEN/Ch. Kassette

Rutger Mathys und sein ganz natürlicher Weg zur Musik

Rutger Mathys und die Musik gehören zusammen, seitdem er zur Schule geht. Von Anfang an bekommt er dort die Möglichkeit, Klavier zu lernen, mit anderen Kindern zu musizieren, im Orchester Schlagzeug zu spielen und im Chor zu singen.

Die Mundharmonika entdeckt er, als er als junger Pianist „Piano Man“, Billy Joels legendärer Song, spielen will. Rutger hört das Intro mit Klavier und Mundharmonika und weiß sofort, was er will.

Der Sound zieht ihn magisch an. Eine Mundharmonika habe die Fähigkeit, so beschreibt er sie, eine tiefe Melancholie hervorzurufen. Ganz gleich, in welcher Besetzung sie gespielt wird – im Orchester oder einer Bigband –, ganz gleich, ob sie elektrisch verstärkt wird oder nicht: den spezifischen, einzigartigen Klang könne man immer heraushören.

Rutger erlebt seine Kindheit und Jugend in einem Ort unweit vom belgischen Ghent als sehr harmonisch. Das offene und künstlerische Umfeld seiner Schule führt ihn sehr natürlich auf den Weg zum Musiker. In Rotterdam studiert er an der Kunstfachhochschule „Codarts“ Jazzmusik. Anders als an vielen spezialisierten Musikhochschulen treffen hier verschiedene Künste, wie Tanz, Zirkus und eben Musik, aufeinander. Rutger lernt zudem die unterschiedlichsten musikalischen Stile kennen und spielen. Sein Horizont weitet sich enorm.

Jazz ist lebendig
In einem Weltmusik-Ensemble lernt Rutger den Kursleiter und Gitarristen Marijn van der Linden kennen, der ihm die Welt zur Brazilian music eröffnet. Von Anfang an spüren beide eine tiefe Verbindung. Sie spielen Songs von Jacques Brel, Frank Sinatra und eigene Kompositionen. Mittlerweile treten sie regelmäßig als „Duo Gaitar“ auf internationalen Bühnen auf.

Rutger hat mehrere renommierte Jazzpreise gewonnen, u.a. die legendäre Toots Thielemans Challenge 2022, was ihm wiederum Zutritt zu anderen Musikwelten eröffnete. Im Zusammenspiel mit den unterschiedlichsten Musikern findet er selbst zu immer neuen Ideen. Musik und vor allem der Jazz seien lebendig, sagt Rutger. Klänge, die aus dem Moment heraus entstünden, sich formten, energetisch seien.

Egal, in welcher Formation Rutger spielt, er lebt die Musik. Mit seiner Band „Shikata Ga Nai“, gegründet mit Schulfreunden, erfindet er den „New Sound from Ghent“. Mit einem E-Gitarristen spielt er klassische Musik von Debussy, Bach und Mendelssohn. Und wer weiß, was ihm noch alles einfallen wird. Seine größten Fans sind übrigens seine Eltern und Schwestern. Sie haben selbst wenig mit Musik zu tun und sind für Rutger daher ein wichtiger Ausgleich in seinem reichen Universum.